„Fürchtet euch nicht!“ sind die Worte, die ab Herbst 2015 für ein Jahr an der Wand des Kirchenpavillons zu lesen sind. Die Worte stehen so in der Bibel – und das nicht nur in der Weihnachtsgeschichte. Es gibt viele biblische Erzählungen, in denen Menschen mit diesen Worten Mut gemacht wird.
Die Ermutigung „Fürchtet euch nicht!“ kann leicht missverstanden werden. Die Angst soll keineswegs weggewischt oder schöngeredet werden. Dieser Satz meint genau das Gegenteil. Er nimmt das Leben mit seinen Sorgen ernst und ermutigt dazu, sich nicht von der Angst gefangen nehmen zu lassen.
Angst gehört zum Leben dazu. Angst an sich ist nicht verkehrt. Sie kann hilfreich sein um Dummheiten zu erkennen und Fehler zu vermeiden. Aber wenn die Angst das letzte Wort hat, kann sie uns lähmen. Mut dagegen ist die Fähigkeit, in gefährlichen Situationen die eigene Angst zu überwinden.
Welche Situation einem Menschen gefährlich erscheint und Angst macht, ist von Person zu Person unterschiedlich. So kann etwas für den einen Menschen sehr viel Mut erfordern, während die gleiche Handlung für jemand anderen das normalste und einfachste auf der Welt ist. Mut ist individuell.
Natürlich gibt es auch für mutige Menschen keine Garantie auf Erfolg. Mut wird damit belohnt, das Leben intensiv wahrzunehmen zu können. Die Beispiele mutiger Menschen machen Lust auf Leben – mit allen Höhen und Tiefen.
Das „Fürchtet euch nicht!“ der Bibel erstrahlt darüber hinaus noch in einem anderen Licht. In der Bibel lesen wir, dass keine Gefahr, keine Gewalt, kein Unglück und nicht einmal der Tod uns von der Liebe Gottes trennen kann. Was haben wir dann zu fürchten? Wenn der Begründer des Lebens und der Schöpfer des Universums dazu ermutigt, sich nicht von den Sorgen und Ängsten dieser Welt einschüchtern zu lassen, macht das doch Mut, oder?