Dankbarkeit üben

Dankbarkeit ist das aktuelle Jahresthema im Kirchenpavillon. Über das Dankbarsein und Glück im Alltag schreibt Michael Schmidt von Studio komplementær.

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Das Gefühl der Dankbarkeit kennen wir alle. Es stellt sich fast automatisch ein, wenn ich etwas geschenkt bekommen. Dabei macht es keinen Unterschied, ob es sich bei dem Geschenk um etwas Gegenständliches wie eine Tafel Schokolade handelt oder um etwas weniger Greifbares wie zum Beispiel eine helfende Hand. Mich beschenkt zu wissen tut einfach gut und erzeugt in der Regel ein Gefühl der Dankbarkeit.

Dieses Gefühl und das damit verbundene Glück ist nicht eine Frage des Zufalls, sondern des Blickwinkels. Ich kann mich entscheiden, täglich mit offenen Augen durch das Leben zu gehen und auf Gutes zu achten, mit dem ich beschenkt bin. Mit der Zeit wächst die Fähigkeit, dieses Gute als Geschenk zu sehen und es steigt die Wahrscheinlichkeit, mitten im Alltag Dankbarkeit und tiefes Glück zu empfinden.

Diese Perspektive der Dankbarkeit kann nun im Kirchenpavillon geübt werden. Dazu liegen Stifte und schmale Karten aus, die mit einem feinen Punktraster versehen sind und zum Beschreiben anregen. Die Besucherinnen und Besucher des Kirchenpavillons sind eingeladenen, für einen Moment inne zu halten und der Dankbarkeit Raum zu geben. Die Überschrift auf den Karten „Dankbar für …“ gibt dabei das Thema vor und fordert auf, seine persönlichen Gründe zur Dankbarkeit zu formulieren und so einen Augenblick der Dankbarkeit zu erleben.

Was die schmalen Dankbarkeits-Karten besonders macht, ist ihre leuchtend rote Rückseite. Sie erinnert daran, dass Dankbarkeit das eigene Leben mit einer leuchtenden Schönheit durchziehen kann. Die aufgeschriebenen Worte werden unterlegt Dankbarkeit. Wer eine Karte beschrieben hat, kann sie anschließend auf eine Lichtleiste stellen und so die eigene Dankbarkeit inszenieren und im strahlendem Licht erscheinen lassen.

„Dankbarkeit üben“ – unser Jahresthema im Kirchenpavillon

Zum Dankbar sein gehört die Ahnung, dass jedes Geschenk einen Ursprung hat. Irgendwer steckt dahinter, wenn mir Gutes widerfährt. Manchmal sind wir dankbar für Dinge, die größer sind als das, was Menschen tun können. Zum Beispiel für einen wunderschönen Sonnenuntergang. Für eine wirklich gute Idee. Oder für das Wunder, am Leben zu sein.

Dieser Aspekt der Dankbarkeit findet sich in dem schwebenden Raumobjekt wieder, das für die kleinen und großen Dinge steht, hinter denen die christliche Tradition Gott als Quelle sieht, dem wir danken können. Gott sei Dank!

Michael Schmidt
Studio komplementær